Bewohnst du deinen Raum, und spürst du in Begegnung deine Grenzen auch körperlich?
Je klarer wir uns unserer Grenzen bewusst sind, desto klarer können wir sie auch verkörpern und nach außen kommunizieren.
Liebevoll zu allem zu stehen, was uns wichtig ist, zu allem, was zu uns gehört, und was wir leben wollen ist oft gar nicht so einfach, weil wir meinen andere nicht verletzen oder die Harmonie nicht zerstören zu wollen. Und doch ist es für unsere Umwelt wohltuend und befreiend klare Grenzen wahrzunehmen. So weiß jeder, woran er ist. Und natürlich ist es wichtig, diese auch beständig neu zu kommunizieren, denn sie dürfen sich immer wieder neu ausrichten.
Wie möchtest du sein? Was bringst du zum Ausdruck? Und ist die Art und Weise wie du dich vermittelst für dein Gegenüber eindeutig?
In der Kommunikation ist es ganz wichtig, dass Sprache, Körper und Energie im Einklang sind.
Ich habe vor kurzem eine wunderbare Übung kennengelernt, in der ich erfahren durfte, dass nur das freudvolle zu mir Stehen und bewusste Bewohnen meines Raumes von meinem Gegenüber wirklich authentisch wahrgenommen wurde. Solange ich versucht hatte meinen Raum zu verteidigen, ihn aber gar nicht richtig fühlen und genießen konnte, waren meine Worte leer und erreichten meine Übungspartnerin nicht.
Probiere diese Übung gerne mit deinem Partner, Kind oder Freuden aus. Es ist ganz einfach und sehr freudvoll, du benötigst nur ein Seil oder ähnliches um einen Raum abzugrenzen.
Bestimme wer Partner A und B ist. Zu Beginn sitzt ihr beiden auf dem Boden. Partner A legt das Seil kreisförmig um sich herum und sagt nun zu Partner B (du kannst hier auch eigene Worte wählen): Das ist mein Raum. Das sind meine Grenzen und du darfst diese Grenze erst überschreiten, wenn ich es dir erlaube‘. Partner B gibt dir zu verstehen, ob das, was du sagst, wirklich bei ihm ankommt. Partner A kann hier experimentieren, spiele mit dem Körper, deiner Stimme, der Lautstärke, dem Ton und auch verschiedenen Emotionen wie Aggression und Freude. Lass deiner Phantasie freien Lauf.
Fühle was es mit dir macht, wenn du nicht verstanden wirst. Oder auch wie es ist, wenn dein Gegenüber nicht klar kommuniziert. Nimm wahr, was du in deinem Körper fühlst.
Wenn wirklich ankommt, was du sagst, dann steht ihr beiden auf und wiederholt die Sätze im Stehen. Gelingt es dir dich klar zu vermitteln, setzt sich Partner B während Partner A stehen bleibt und ihr wiederholt die Übung. Zum Abschluss steht Partner B auf, während Partner A sich setzt und die gleichen Sätze wiederholt.
Dann wechselt ihr die Rollen und tauscht euch darüber aus, wie ihr euch gefühlt und gegenseitig wahrgenommen habt.
Klare Grenzen tun uns allen gut, egal in welcher Rolle wir sind. Erst durch diese Klarheit wird Nähe wirklich möglich!
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